Beschreibung
Cortenstahl, 14,14 × 14,14 m, 1999
Gekippte Fläche will das Verhältnis von Kultur zu Natur aufzeigen. Menschen greifen permanent in die freie, aber dennoch nach evolutionären Prinzipien gestaltete Entwicklung von Natur ein, indem sie der Natur ihre Lebensbedingungen aufzwingen. Menschen leben immer nach Bedingungen der Kultur – sie leben nie nach natürlichen Lebensbedingungen. Die Natur passt sich den vom Menschen gestalteten neuen, künstlichen Lebensraum an – sie mutiert.
So ist auch Tremsals Eingriff zu sehen: Er inszeniert bewusst eine neue Entwicklungsbedingung indem er einen Teil der Rasenfläche kippt. Das Ergebnis ist ein Dialog zwischen Natur und Kultur, in dessen Rahmen die prozesshaften Veränderungen deutlich sichtbar werden.
Benoit Tremsal
Nach einer Musik- und Klavierausbildung war Benoît Tremsal von 1977 bis 1990 Mitglied der Kommune Friedrichshof. Dort studierte er Zeichnung und Malerei. 1982 arbeitete Tremsal mit Joseph Beuys und der Freien Internationale Universität (F.I.U.) als Baumbotschafter im Rahmen der Aktion 7000 Eichen, bei der documenta 7. Der Übersiedlung nach Amsterdam 1987 schloss sich zwischen 1988 und 2000 ein Arbeitsaufenthalt auf den Kanarischen Inseln an. Ab 1993 schuf Tremsal erste Arbeiten im Außenraum.
„Es war entscheidend, dass ich von der Musik komme, weil durch die Musik eine Form von Denken in Strukturen, in Rhythmen, in Formen entsteht, und das alles habe ich in die bildende Kunst mitgenommen. Dazu kamen die Einflüsse der neuen Kunstrichtungen Minimalismus, Land Art, Earth-Works ( … ), die sich in Amerika entwickelt haben. ( … ) Beuys hat meinen persönlichen Kunstbegriff entscheidend geprägt. Ich habe ganz neue und sehr weite Dimensionen in der Kunst entdeckt, zum Beispiel die Zeit-Dimension in der Skulptur, eine soziale oder ökologische Dimension. ( … ) Ich möchte etwas sichtbar machen, den Betrachter anregen, die Dinge mit anderen Augen zu sehen; ich bringe eine Irritation. Was der Betrachter daraus macht, ist dann letztendlich das Kunstwerk. In der Kunst geht es überhaupt darum, dass die Leute nachdenklich werden.“
– Benoît Tremsal
Seit 2000 lebt und arbeitet Benoît Tremsal in Eitorf, (Nordrhein-Westfalen).
Preise und Auszeichnungen
- 1. Preis beim Wettbewerb Grenzen erfahren, Grenzen überwinden, Grevenbroich, 1998
- 1. Preis beim Wettbewerb Mondsee Land Art, Österreich, 1999
- Nominierung für den Kunstpreis der Stadt Bonn, 2003
- 1. Preis Kunst-am-Bau Wettbewerb des Ausbildungs- und Qualifizierungs-Zentrum Düsseldorf (AQZ), Düsseldorf, 2009
- 1. Preis Kunst-am-Bau Wettbewerb Institut für Kunst und Musik der Universität Augsburg, 2010
Zell am Moos, öffentlicher Badeplatz
Dieses Objekt wird freundlicherweise unterstützt von
Gemeinde Zell Am Moos
Wenn auch Sie den Verein Mundwerk bei der Erhaltung der Mondsee Land Art Projekte unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.