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REINHARD KAISER-MÜHLECKER

Autorenlesung und Gespräch

REINHARD KAISER-MÜHLECKER

„Der lange Gang über die Stationen“

Ein kontroversiell aufgenommener Roman über die Einsamkeit des Landlebens, eine „irritierende Beschreibung einer langsamen Entfremdung“ sowie eine „minutiöse Landvermessung“ (APA)

Donnerstag, 12. Juni 2008, 20:00 Uhr
OEDMÜHLE IN KASTEN 31, 4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt: Erwachsene € 5,–, Jugend € 3,–

Ein kontroversiell aufgenommener Roman über die Einsamkeit des Landlebens, eine „irritierende Beschreibung einer langsamen Entfremdung“ sowie eine „minutiöse Landvermessung“ (APA)

Eine neue Stimme in der deutschsprachigen Literatur; mit seinem Debutroman „Der lange Gang über die Stationen“ gilt er als Shootingstar, der „die Kritiker zu Euphorien hinreißt“ (Susanne Rössler, Buch-Woche),

geboren 1982 in Kirchdorf an der Krems, aufgewachsen am elterlichen Bauern-
hof in Eberstalzell, Oberösterreich. Er studierte Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien. Als Literat war er 2007 Stipendiat des Herrenhauses Edenkoben. Bisher hat er kürzere Texte in Zeitschriften veröffentlicht. „Der lange Gang über die Stationen“ ist sein erstes Buch, wofür er im Februar 2008 den Jürgen-Ponto-Preis in der Höhe von € 15.000,– erhielt (die zur Dresdner Bank gehörende Jürgen-Ponto-Stiftung vergibt seit 1978 ihren Literaturpreis für ein belletristisches Manuskript, das bereits zur Veröffentlichung angenommen ist).

„Meine Frau war zu mir gezogen. sie kam nicht aus der Gegend, sondern von weiter her, und diese Umgebung hier war ihr noch recht neu und unbekannt. Und da, ganz am Anfang, war alles noch so einfach …………“. Mit diesen Sätzen beginnt der erste Roman des jungen österreichischen Autors.

Er legt damit eine Prosa vor, die mit ihrer straffen erzählerischen Form, ihrer sprachlichen Dichte und der Konzentration auf eine seelische Krise Bedingungen einer selten gewordenen literarischen Form erfüllt, der Novelle, und deren Handlung im wesentlichen auf einem Bauernhof in oberösterreichischer Bergwelt, einmal auch in der Stadt Wien abläuft. Nicht zu tun hat dieser Text mit idyllischer, beschönigender Heimatkunst oder mit einer dem Gut-Böse-Schema gehorchenden Dorfliteratur. In der minutiös-objektiven Ding- und Landschafts-, Raum- und Personenbeschreibung hält sich der Autor an poetische Realisten wie Adalbert Stifter; aber die erzählte Welt ist eine Welt der Verstörungen wie bei Thomas Bernhard oder der sozialen Zwänge wie in Peter Handkes Erzählung „Wunschloses Unglück“. Dennoch gibt das sympathiegelenkte Interesse des Erzählers für die seelische Not der Personen dem Text Tiefenwärme.