ROLAND GIRTLER über WILDERER, DIENSTBOTEN UND GANOVEN
in Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss der Gemeinde Zell am Moos
Musikalische Umrahmung
IRRSEE-BLÄSER
Donnerstag, 19. November 2009 19.30 Uhr
Gasthof SEEWIRT in Zell am Moos
ROLAND GIRTLER geb. 1941 in Wien–Ottakring, Dr. phil., Professor am Institut für Soziologie der Universität Wien, Sohn des späteren Gemeindearztes und einer Landärztin in Spital am Pyhrn, aufgewachsen unter Bergbauern, Holzknechten, Sennerinnen und Wildschützen im oö. Gebirge. Matura am humanistischen Stiftsgymnasium Kremsmünster. Studium der Jurisprudenz, Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie in Wien.
1973 bis 1975 Assistent an der Universität München.
1979 Habilitation an der Universität Wien.
Feldforschungen in Bauerndörfern in Indien und in den Slums von Bombay, in städtischen Randkulturen (Dirnen, Sandler, Ganoven, Rotlichtmilieu usw.), bei „feinen Leuten“ (Aristokraten, Politiker, Jäger etc.), bei Bergbauern, Wilderern, Schmugglern, Landärzten, Kellnern, den Landlern in Siebenbürgen, Studenten, Tierärzten usf..
BÜCHER (kleine Auswahl eines umfangreichen Werkes): Rechtssoziologie. – Der Strich (Das Geschäft mit der Sexualität). – Verbannt und vergessen (Die Landler in Siebenbürgen). – Randkulturen (Theorie der Unanständigkeit). – Sommergetreide (Vom Untergang der bäuerlichen Kultur). – Landärzte (Als Krankenbesuche noch Abenteuer waren). – Wilderer (Soziale Rebellen in den Bergen). – Rotwelsch (Die alte Sprache der Gauner, Dirnen und Vagabunden). – Bösewichte (Strategen der Niedertracht). – Die alte Klosterschule (Eine Welt der Strenge und kleinen Rebellen). – Die Lust des Vagabundierens (Eine Pilgerreise mit dem Fahrrad nach Assisi). – Methoden der Feldforschung. – Die feinen Leute (Von der vornehmen Art durchs Leben zu gehen). – Echte Bauern (Der Zauber einer alten Kultur). – Pfarrerköchinnen (Edle Frauen bei frommen Herren). – Das letzte Lied von Hermannstadt (Das Verklingen einer alten Bauernkultur in Rumänien). – Herrschaften wünschen zahlen (Die bunte Welt der Kellnerinnen und Kellner). – Irrweg Jakobsweg (Die Narbe in den Seelen von Muslimen, Juden und Ketzern). – Abenteuer Grenze (Von Schmugglern und Schmugglerinnen). – Holts den Viechdoktor (Die abenteuerliche Welt der alten Tierärzte). etc …..
Seit Mai 2000 wissenschaftlicher Leiter des Museums „Wilderer im Alpenraum – Rebellen der Berge“ in St. Pankraz bei Hinterstoder.
IRRSEE-BLÄSER: Der Name entstand vor ca. 25 Jahren, als Hans Rindberger begann, mit seinen drei Söhnen Volksmusik im Sinne einer richtigen Familienmusik zu spielen. Im Laufe der Jahre wechselten nicht nur die Musikanten – die drei Söhne sind mittlerweile Berufsmusiker – sondern auch die Besetzung. Aus dem Blechbläserquartett wurde eine kleine Tanzmusik. Die IRRSEE-BLÄSER verstehen sich als eine Volksmusikgruppe, die in der Tradition der alten Tanzmusikanten aufspielt: Auch diese hatten fallweise keine Scheu vor einem flotten Swing und einer gewissen Ironie beim Musizieren. Der größte Teil ihrer Musik
besteht jedoch aus Volksmusik der Umgebung (Salzkammergut und Innviertel) und Oberösterreich. Neuerdings ist der Gesang ein wesentlicher Bereich der Ausführungen. Paschen oder Gstanzlsingen – auf diese originellen Elemente beim Musizieren sind sie besonders stolz und tragen diese gerne weiter. Derzeitige Besetzung: Hans Rindberger und Hannes Mayrhofer, Flüglhorn, Hans Leitner, Posaune, Alexander Rindberger, Bass, Hubert Fuchs, Harmonika, und Manfred Six, Schlagwerk.