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Erinnerungspassagen

„Wegfahren, um anzukommen, ankommen um wegzufahren: aus dem Unterwegskind ist die Unterwegsdichterin Ilma Rakusa geworden, die von Zürich aus in die Welt geht und als grandiose Übersetzerin die Welt in Gestalt russischer, slowakischer, ungarischer,
slowenischer, französischer Dichtungen nach Hause bringt…“
(Karl Markus Gauß, Der Standard)

Sonntag, 21. November 2010, 19:00 Uhr
OEDMÜHLE IN KASTEN 31,
4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt: Erwachsene € 6,- Jugend € 3,-

ILMA RAKUSA: geb. 1946 in Rimavska Sobota (Slowakei), Mutter Ungarin, Vater Slowene. Kindheit in Budapest, Ljubljana und Triest. Volksschule und Gymnasium in Zürich.

„… Sprachenkundig, weltgewandt, ist die Heranwachsende begabt für die Freundschaft, für die Liebe, aber auch für die Einsamkeit. Lange weiß Ilma Rakusa nicht, ob sie, die ausgezeichnete Pianistin und begeisterte Sängerin, sich für die Musik oder die Literatur entscheiden soll. […] mit zwanzig entscheidet sie sich jedoch für das Schreiben…“ (K. M. Gauß, Der Standard)

1965 – 71 Studium der Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. 1971 Promotion (Dissertation: Studien zum Motiv der Einsamkeit in der russischen Literatur), 1971 – 77 Assistentin am Slawischen Institut und seit 1977 Lehrbeauftragte der Universität Zürich. Freiberuflich als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin („Neue Zürcher Zeitung“, „Die Zeit“) tätig.
Lebt in Zürich.

Werke (Auswahl):
Wie Winter (Gedichte, 1977), Die Insel (Erzählung, 1982), Miramar (Erzählungen, 1986), Stepp (Erzählungen, 1990), Leben (15 Akronyme, 1990), Les mots/morts (Gedichte, 1992), Jim (Sieben Dramolette, 1993), Farbband und Randfigur (Vorlesungen zur Poetik, 1994), Ein Strich durch alles (90 Neunzeiler, 1997), Love after Love (Acht Abgesänge, 2001), Von Ketzern und Klassikern (Streifzüge durch die russische Literatur, 2003), Langsamer! (Gegen Atemlosigkeit, Akzelleration und andere Zumutungen, 2005), Stille. Zeit (Essays, 2005), Garten, Züge (Eine Erzählung und zehn Gedichte, 2006 Edition Thanhäuser, Ottensheim), Mehr Meer (Erinnerungspassagen, 2009 Literaturverlag Droschl, Graz), Alma und das Meer (Schweizerisches Jugendschriftenwerk, Zürich 2010)

Zahlreiche Anthologien, Editionen, Essays und vor allem Übersetzungen.

Preise und Auszeichnungen:
1987 Hieronymus-Ring des Deutschen Übersetzerverbandes, 1991 Petrarca-Übersetzerpreis, 1988, 1994, 1997 Ehrengabe des Kantons Zürich, und 1990, 2001 der Stadt Zürich, 1995 Swiss Writer-in-Residence Max Kade Institute USC Los Angeles, 1998 Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, 1998 Schiller-Preis der Zürcher Kantonalbank, 2003 Adelbert-von-Chamisso-Preis, 2003 Kulturauszeichnung „Pro Cultura Hungarica“, 2004 Johann-Jacob-Bodmer-Medaille der Stadt Zürich, 2005 Preis des Internationalen Literaturfestivals Vilenica (Slowenien), 2009 Schweizer Buchpreis;

Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt.

Walter Wippersberg: Einiges über den lieben Gott. Wie er erfunden wurde – und wohin das geführt hat.

Donnerstag, 7. Oktober 2010, 19:00 in der Oedmühle in Kasten

CORNELIA KREBS
ORF

Ein Buch von, mit und für

PFARRER
WOLFGANG PUCHER
Rebell der Nächstenliebe

Im Anschluss an die Lesung Diskussion mit Cornelia Krebs und Pfarrer Wolfgang Pucher.

Sonntag, 22. August 2010, 19:00 Uhr
OEDMÜHLE IN KASTEN 31,
4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt: Spende für Pfarrer Puchers Sozialarbeit

PFARRER WOLFGANG PUCHER: geb. 1939 in Hausmannstätten bei Graz, Besuch des Bischöflichen Knabenseminars und des Priesterseminars in Graz, 1963 Priesterweihe, anschließend Kaplan und Religionslehrer in Graz. 1969 – 73 Internatsleiter an der Österreichischen Schule des St. Georgs Kollegs in Istanbul: Dort lebte er mit Muslimen zusammen und das lehrte ihn, eine multi-kulturelle Gesellschaft zu achten und zu respektieren; in diesem Völkergemisch von Türken, Griechen, Armeniern, Arabern und Europäern wurde ihm bewusst, dass in dieser Vielfältigkeit der Kulturen, Sprachen und Religionen ein großer Wert liegt. Seit 1973 Pfarrer von St. Vinzenz in Graz, in dieser Zeit Betreuung zahlreicher Armenprojekte.

Pfarrer Puchers Engagement für die Ärmsten der Armen ist längst legendär. Ob VinziDorf, VinziBus, VinziRast, VinziMarkt oder VinziShop – er hat eine soziale Marke kreiert, die auch über die Grenzen Österreichs hinaus wirkt.

„Es gibt Leute, die mein Handeln nicht nachvollziehen können […] Ich fühle mich zu denen gesandt, die verloren sind. […] Ich will aus dem sicheren Schiff aussteigen, mich in ein Schinakel setzen und mich den Wellen und Stürmen des Lebens aussetzen. […] Ich werde für alle Menschen da sein – aber in erster Linie für diejenigen, die mich am meisten brauchen.“

CORNELIA KREBS: geb. 1969 in Vöcklabruck, Volks- und Mittelschule in Graz, 1988/89 Regieassistenz im ORF Steiermark, anschließend 3 Monate Arbeit in einem israelischen Kibbutz. 1989 Aufnahmeprüfung an der Wiener Filmakademie, bis 1991 Regie- und Produktionsstudium. Herbst 1991 Kamera-Assistenz für den spanischen Fernsehsender TVE während des Krieges in Kroatien. 1992 – 93 Journalistenkolleg der Salzburger Medienakademie, gleichzeitig Fernsehcutterin im ORF Landesstudio Wien. 1994: Nachrichten-redaktion Aktueller Dienst / Ö1. 1994 – 96 Redaktion Innenpolitik / Ö1. Seit 1997 Redakteurin der ORF-Sendereihe Journal Panorama und seit 1998 auch der Europa Journal Redaktion in Ö1.

Diverse Lehraufträge: Medienakademie Salzburg, Uni Innsbruck, Film-akademie Wien u.a.

Für ihre Arbeit wurde sie mit zahlreichen Preisen bedacht:
Claus-Gatterer-Preis 1998, Radio-Preis der Internationalen Journalisten-Föderation für Toleranz 2000, „Spitze Feder“ 2000, Prälat-Leopold-Ungar-Preis 2006, Hilfswerk-Preis (2. Platz) 2009.

Bücher: „Wolfgang Pucher – Rebell der Nächstenliebe“ (Styria, März 2008),
“August Schmölzer – Tor zum Herzen“ (Styria, November 2009),
“Ute Bock – Die Geschichte einer Flüchtlingshelferin“ (Molden, Sept. 2010)

JOSEF LEITNER
vlgo Heslbauern Sepp

Musikalische Umrahmung:
Herbert Draschwandtner, Harmonika

Donnerstag, 15. Juli 2010, 19:30 Uhr
OEDMÜHLE IN  KASTEN 31,
4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt frei

JOSEF LEITNER:    geb. 1941, also noch in „stromloser, alter Zeit“ am Heslbauernhof in Innerschwand Nr. 86. Lebt heute als ÖBB-Pensionist und unverbesserlicher „Kulturaktivist“ in Wolfsegg – Kohlgrube, aber immer noch in inniger Beziehung zum Mondseeland.

Für ihn war seit seiner Kindheit das Zuhören, Beobachten und Fragenstellen ein wesentlicher Lebensinhalt, ergänzt durch ein konsequentes Aufbewahren der Erinnerungen, sowohl gedanklich als auch schriftlich.

Josef Leitner: „Lange Zeit schien der Dialekt als Ausdrucksform, als Kommunikationsform, aber auch als Identifikationsform niemanden mehr zu interessieren. […] Aber vielleicht gibt es noch Menschen, die diese alten Wort- und Ausdrucksformen des Mondseelandes nicht ganz dem Vergessen preisgegeben wissen wollen. […] Ich habe aber nur Wörter aufgeschrieben, die man heute kaum bis gar nicht mehr hört. […] Seit meiner Kindheit und Jugend habe ich immer schon großes Interesse an den Ausdrucksweisen und Dialekten der Menschen im Raum Hausruckviertel, Innviertel, sowie dem Flachgau und dem Rupertiwinkel gehabt, und habe dabei festgestellt, dass im Raum des Mondseelandes, umschlossen von den alten Klostergrenzen, ganz eigene Wörter und Lautungsformen vorzufinden sind. […] Sogar im geschlossenen Dialektraum des Mondseelandes sind oft noch kleine Unterschiede zu bemerken, zum Beispiel zwischen Oberwang, Zell am Moos und dem Markt Mondsee. …“

Hinschauen, Hinhören und Hinterfragen zählen zu seinen großen Unarten. Aus dieser Konsequenz entstanden bisher zwei Arbeiten:
2009  Erinnerungen aus Kinder- und Jugendtagen erlebt im Mondseeland. (Besinnliches, Heiteres, aber auch Interessantes.), ca. 100 S.
2010  Wia ma enta im Manseelond mitanond gredt hot, oiso „manseerisch gredt“. (Ein Wörterbuch der alten im Mondseer Raum gebrauchten Umgangssprache, also des „manseerischen Dialekts“, ca. 60 S.

„…Ringgebunden und im A4-Format legt Leitner seine engagierte, umfassende Arbeit auf, die weit über das Wörterbuch im klassischen Sinn hinausgeht. Zwar weist die alphabetische Gliederung auf ein Nachschlagewerk hin, aber schon die Beschreibung der Wörter allein lässt beim Leser den Wunsch wach werden, ein bisschen einzutauchen in die Welt, aus der diese Wörter stammen. So lässt sich die Lektüre des Wörterbuches auch gut mit Besuchen in Schulen oder bei kulturellen Abenden verbinden, in deren Rahmen der Heslbauern Sepp Geschichten aus eigenem Erleben im „Manseer Dialekt“ vorträgt und damit ein Stück Heimatkunde lebendig macht.“
Norbert Blaichinger, OÖ Nachrichten

W O H I N   A U C H   I M M E R

Musikalische Umrahmung durch zwei ausgezeichnete Schüler der LMS Mondsee
(mehrfache Preisträger des Prima la Musica-Wettbewerbes)

Donnerstag, 1. Juli 2010, 19.30 Uhr
OEDMÜHLE IN KASTEN 31
4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt: Erwachsene € 8, Jugend € 4

BIRGIT MÜLLER-WIELAND
Geb. 1962 in Schwanenstadt/OÖ, aufgewachsen in Seewalchen a. A. und Bad Aussee, Studium der Germanistik und Psychologie in Salzburg, Studienaufenthalt in Rostock und an der Humboldtuniversität in Ostberlin. Tätigkeit als Literaturwissenschaftlerin, Journalistin und Kulturmanagerin.
1989-98 Vorstandsmitglied der Internationalen Peter-Weiss-Gesellschaft, 1990-93 Geschäftsführerin des Dachverbandes Salzburger Kulturstätten, freie Mitarbeiterin bei „Der Standard“ und „Die Presse“; Organisatorin internationaler Literatursymposien,
bis 1995 Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche, Redaktionsmitglied des „kunstfehler“, Vorstandsmitglied der Arge Kulturgelände Nonntal,
1996-2007 freie Schriftstellerin in Berlin, lebt und arbeitet dzt. in München.
Verheiratet mit dem Komponisten und Dirigenten Jan Müller-Wieland.
Schreibt Prosa, Lyrik, Libretti, Hörspiele, Anthologien, Essays, Rezensionen,…
Werke (Auswahl):
„Die Farbensucherin“ (Prosa), Haymon Verlag Innsbruck 1997, „Ruhig Blut“ (Gedichte), Haymon Verlag 2002, „Das neapolitanische Bett“ (Roman), Wagenbach Verlag Berlin 2005, „Wohin auch immer“ (Erzählungen), Haymon Verlag Innsbruck 2009
Hörspiele: „Erinnerungen, Verwunderungen, Wege. Berlin mit den Augen einer Österreicherin“, SFB 1996, „Die Farben der Stadt“, SFB 1997, „Das neopolitanische Bett“, NDR, 2001, Kinderhörspiele (RBB, NDR, WDR): „Claras Ausflüge ins Wunderbare, 1998, „Lorena und der Baumgeist“, 1999, „Rosa und die Schulgespenster“, 2001, „Ilia und ihr Traumhund Menscher“, 2003, „Felix, Veronika und die Milchbanditen“, 2004
Preise und Auszeichnungen (Auswahl):
Rauriser Förderungspreis 1996, Harder Literaturpreis 2000, Würth-Literaturpreis 2001, Reinhard-Priessnitz-Preis 2002,
Zahlreiche Stipendien: 1992/94: Arbeitsstipendien der Salzburger Landesregierung, 1995-97 Talentförderungsprämie des Landes OÖ, 1996 Arbeitsstipendium des Kunstministerium, 1998-2001 Arbeitsstipendien des Österreichischen Bundeskanzleramtes, 2002 Adalbert Stifter-Stipendium des Landes OÖ sowie Arbeitstipendium des Berliner Senats,
2007 Aufenthaltsstipendium in der Villa Stonborough-Wittgenstein, Gmunden, 2007/08 Österr. Staatsstipendium, 2009/10 Österr. Arbeitsstipendium

„WOHIN AUCH IMMER“ (Erzählungen, Haymon Verlag Innsbruck, 2009):
„Alle verlangen nach dicken Romanen (…). Dabei gibt es kurze und kurzweilige Erzählungen, die eine ganze Romanwelt auf wenigen Seiten konzentrieren. (…) Die elf Geschichten handeln von Liebe, also von der Sehnsucht, der Enttäuschung, von den Riten des Verbergens, den Techniken des Verrats, aber auch vom niemals preiszugebenden Anspruch auf Glück. Die Autorin erzählt behutsam und mit verhaltener Expressivität. Birgit Müller-Wieland ist keine der bekanntesten, aber eine der besten Autorinnen ihrer Generation.“
Karl-Markus Gauß, Neue Zürcher Zeitung, 4.März 2010

ANNE KECKEIS, geb. 1994, Cello
(Unterricht bei Elisabeth Berschl, Abschlussprüfung in der LMS Mondsee „Audit of Art“ mit Auszeichnung, seit kurzem in der Vorbereitungsklasse für Cello am Mozarteum Salzburg bei Prof. Heidi Litschauer)
DAVID KENDLER, geb. 1993, Marimba
(seit dem 8. Lebensjahr Schlagwerkunterricht bei Martin Grubinger, derzeit Vorbereitungsklasse für Schlagwerk am Mozarteum Salzburg bei Martin Grubinger)

in Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss der Gemeinde Zell am Moos

Musikalische Umrahmung

IRRSEE-BLÄSER

Donnerstag, 19. November 2009 19.30 Uhr
Gasthof SEEWIRT in Zell am Moos

ROLAND GIRTLER   geb. 1941 in Wien–Ottakring, Dr. phil., Professor am Institut für Soziologie der Universität Wien,  Sohn des späteren Gemeindearztes und einer Landärztin in Spital am Pyhrn, aufgewachsen unter Bergbauern, Holzknechten, Sennerinnen und Wildschützen im oö. Gebirge. Matura am humanistischen Stiftsgymnasium Kremsmünster. Studium der Jurisprudenz, Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie in Wien.
1973 bis 1975 Assistent an der Universität München.
1979 Habilitation an der Universität Wien.
Feldforschungen in Bauerndörfern in Indien und in den Slums von Bombay, in städtischen Randkulturen (Dirnen, Sandler, Ganoven, Rotlichtmilieu usw.), bei „feinen Leuten“ (Aristokraten, Politiker, Jäger etc.), bei Bergbauern, Wilderern, Schmugglern, Landärzten, Kellnern, den Landlern in Siebenbürgen, Studenten, Tierärzten usf..

BÜCHER (kleine Auswahl eines umfangreichen Werkes): Rechtssoziologie. – Der Strich (Das Geschäft mit der Sexualität). – Verbannt und vergessen (Die Landler in Siebenbürgen). – Randkulturen (Theorie der Unanständigkeit). – Sommergetreide (Vom Untergang der bäuerlichen Kultur). – Landärzte (Als Krankenbesuche noch Abenteuer waren). – Wilderer (Soziale Rebellen in den Bergen). – Rotwelsch (Die alte Sprache der Gauner, Dirnen und Vagabunden). – Bösewichte (Strategen der Niedertracht). – Die alte Klosterschule (Eine Welt der Strenge und kleinen Rebellen). – Die Lust des Vagabundierens (Eine Pilgerreise mit dem Fahrrad nach Assisi). – Methoden der Feldforschung. – Die feinen Leute (Von der vornehmen Art durchs Leben zu gehen). – Echte Bauern (Der Zauber einer alten Kultur). – Pfarrerköchinnen (Edle Frauen bei frommen Herren). – Das letzte Lied von Hermannstadt (Das Verklingen einer alten Bauernkultur in Rumänien). – Herrschaften wünschen zahlen (Die bunte Welt der Kellnerinnen und Kellner). – Irrweg Jakobsweg (Die Narbe in den Seelen von Muslimen, Juden und Ketzern). – Abenteuer Grenze (Von Schmugglern und Schmugglerinnen). – Holts den Viechdoktor (Die abenteuerliche Welt der alten Tierärzte). etc …..

Seit Mai 2000 wissenschaftlicher Leiter des Museums „Wilderer im Alpenraum – Rebellen der Berge“ in St. Pankraz bei Hinterstoder.

IRRSEE-BLÄSER: Der Name entstand vor ca. 25 Jahren, als Hans Rindberger begann, mit seinen drei Söhnen Volksmusik im Sinne einer richtigen Familienmusik zu spielen. Im Laufe der Jahre wechselten nicht nur die Musikanten – die drei Söhne sind mittlerweile Berufsmusiker – sondern auch die Besetzung. Aus dem Blechbläserquartett wurde eine kleine Tanzmusik. Die IRRSEE-BLÄSER verstehen sich als eine Volksmusikgruppe, die in der Tradition der alten Tanzmusikanten aufspielt: Auch diese hatten fallweise keine Scheu vor einem flotten Swing und einer gewissen Ironie beim Musizieren. Der größte Teil ihrer Musik
besteht jedoch aus Volksmusik der Umgebung (Salzkammergut und Innviertel) und Oberösterreich. Neuerdings ist der Gesang ein wesentlicher Bereich der Ausführungen. Paschen oder Gstanzlsingen – auf diese originellen Elemente beim Musizieren sind sie besonders stolz und tragen diese gerne weiter. Derzeitige Besetzung: Hans Rindberger und Hannes Mayrhofer, Flüglhorn, Hans Leitner, Posaune, Alexander Rindberger, Bass, Hubert Fuchs, Harmonika, und Manfred Six, Schlagwerk.

Utopische Angebote im freien Fall

Knut Boeser zu hören, ist immer ein Erlebnis – ein Meister der Rhetorik, scharfsinnig und humorvoll – er zählt zu den erfolgreichsten deutschen Drehbuchautoren.

Donnerstag, 29. Oktober 2009, 19:00 Uhr

KNUT BOESER geb. 1944 in Berlin, Dr. phil., Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Psychologie in Berlin und Paris.
War zunächst Chefdramaturg, dann Intendant am Renaissancetheater Berlin, danach Chefdramaturg an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, später Chefdramaturg am Theater in der Josefstadt, Wien.
Fünf Jahre Dozent (für Drehbuch und Stoffentwicklung) an der Internat. Film-schule Köln, war Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen Filminstituts. Mitglied der Deutschen Filmakademie sowie geschäftsführender Vorstand im Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD).
Schreibt Essays, Drehbücher, Theaterstücke und Prosa.
Lebt in Berlin und Traunkirchen.

Theaterstücke: Don Gil von den grünen Hosen (nach Tirso de Molina). –
Josef II – oder das Ende der Unsterblichkeit. – Sisi. – Gewalt und Leidenschaft. – Die Menagerie von Sanssouci. – Die Freunde der Freunde. – Gays Bettler-oper. – Die Glut. – Die Gräfin von Parma (nach Sandor Marai).

Drehbücher (Auswahl): Die beiden Freundinnen. – Das eine Glück und das andere. – Wie der Mond über Feuer und Blut. – Die Barrikade. – Die Menagerie von Sanssouci. – Spiel mit dem Feuer (Tatort). – Alles Theater (Tatort) – Ein anderer Liebhaber. – Der Brocken (Kinofilm). – Duett. – Das letzte U-Boot. – Verbranntes Spiel (Tatort). – Nostradamus (Kinofilm). – Schade um Papa
(7 Folgen). – Jenseits der Brandung (mit Dorothee Dhan). – Bitte verlassen sie ihren Mann (Kinofilm). – Tödliche Besessenheit. – Eine Frau will nach oben. – Der Clan der Anna Voss (in 6 Teilen a 90 Min.) – Der Havelkaiser (9 Folgen
a 90 Min.) – Conny Knipper, Sieger und Verlierer. – Conny Knipper, Fallobst. – Natascha. – Schlosshotel Orth (Konzept der Serie und die ersten 13 Teile). – Rosa Roth.– Die falsche Lola (Polizeiruf 110).– Vater wider Willen (13 Folgen). – Rot ist eine schöne Farbe. – Die Häupter meiner Lieben (Kinofilm). – Mörderisches Erbe. – Anna Marx. – Marga Engel 1. – Weiße Segel. ….

Regisseure (Auswahl): Peter Adam, Axel Corti, Jürgen Clauss, Peter Patzak, Reinhardt Schwabenitzky, Xaver Schwarzenberger, Rainer Wolffardt, Jens Peter Behrendt, Vadim Glowna, Helmut Metzger, Hans-Jürgen Tögel, u.v.a.

Romane: Nostradamus (wurde in 11 Sprachen übersetzt). – Rosa Roth. –
Trio für zwei (zusammen mit Katja Kittendorf)

Sachbücher: Max Reinhardt in Berlin (mit Renata Vatkova). – Erwin Piscator, eine Arbeitsbiographie in 2 Bänden (mit Renata Vatkova). – Der Fall Oscar Panizza. – Die Elixiere des Nostradamus, das Originalrezeptbuch.

Produzent des Films THE NEW ADVENTURES OF PINOCCHIO,
Regie: Oscarpreisträger Michael Anderson,
Hauptrolle: Oscarpreisträger Martin Landau.

Donnerstag, 24. September 2009, 19:00 Uhr

Moderation: Franz Hamminger,  Brunnenthal

Lesende Autoren
Maria Linschinger (Eliskases) *1946 Jenbach, Schriftstellerin in Traunkirchen
Waltraud Seidlhofer *1939 Linz, Schriftstellerin in Thalheim/Wels
Fritz Hirschl *1956 Passau, Pastoralassistent in Passau
Martin Ortmeier *1955 Passau, Kunsthistoriker und Ofensetzer in Passau
Wilhelm Rager *1941 Vöcklabruck, Lyriker und Archäologe in Schärding
F.X. Hofer *1942 Niederwaldkirchen, Schriftsteller in Rainbach i. I.
Judith Gruber-Rizy *1952 in Gmunden, freie Autorin in Wien

Die oberösterreichische Kulturzeitschrift LANDSTRICH
wurde 1980 in Schärding gegründet und als Publikation in der Region des Innviertels und des benachbarten Bayerns verortet.
Die Grundidee entstammte dem Aufbruchsgeist der 68er Jahre und war inspiriert von der Entdeckung der Provinz als bemerkenswertem Lebensraum, der kritisch beleuchtet werden sollte. Verschiedene Formen der intellektuellen und dokumentarischen Auseinandersetzung trafen zusammen mit neuer Literatur, Fotografie und bildender Kunst. Die Themenhefte der Zeitschrift behandelten regionale Themen mit dem Anspruch überregionaler Geltung ab.
Gerwald Sonnberger, der Hauptinitiator des Landstrich – Projektes (tief in der bildnerischen Szene involviert) war schließlich Leiter des Museums Moderner Kunst in Passau, dazu kam dann die Errichtung und Leitung des Schiele – Zentrums in Krumau.
In der Zeitschrift nahm der Anteil der bildenden Kunst im lauf der Jahre einen zunehmend breiteren Raum ein. Zugleich wurde der Blick auch auf Osteuropa erweitert. Nach dem Ableben Sonnbergers startete der Kulturverein Landstrich im Jahr 2000 mit dem Obmann Franz Hamminger eine neue Reihe von thematisch konzipierten Ausgaben, in denen verschiedenste Arten von literarischer und bildnerischer Auseinandersetzung Platz haben.
Den niederbayrischen Part in der Redaktion nimmt zur Zeit Dr. Martin Ortmeier aus Passau ein, der vielseitig in die Kunst- und Museumsszene integriert ist. Getragen wird die Herausgabe vom gleichnamigen Kulturverein „Landstrich“.

LANDSTRICH, eine Kulturzeitschrift
Ausgabe Nr. 25. Thema: „Privat“

Interessanterweise haftet Schildern mit der Aufschrift PRIVAT in der Wahrnehmung eines Passanten leicht einmal der Geschmack von egoistischem Milieu an. Die Einstellung des Nichtteilen – Wollens ist kürzer kaum zu deklarieren. Auch der Ruch der Verbitterung hängt an dieser Auskunft.

Autorenlesung und Gespräch

FRANZOBEL

Franzobel ergreift in diesem Buch leidenschaftlich Partei – für die Menschlichkeit.
…. In der heimatkritischen Folklore bedeutet ein Aussagesatz in der Regel sein genaues Gegenteil…. Dass Franzobel der Bitte, „die kleine Prominenz meines Namens für ein anderes Bleibe- und Fremdenrecht zu verwenden“, nachgekommen ist und im Oktober 2007 seiner Empörung („Ich scheiße auf diese Gesetze, wenn sie gegen Menschlichkeit und Toleranz sind“) …. Luft gemacht hat, ehrt ihn….
(Klaus Nüchtern im „Falter“ 29.7.2009)

Dienstag, 25. August 2009, 19:00 Uhr
OEDMÜHLE IN KASTEN 31,
4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt: Erwachsene € 7,-, Jugend € 3

FRANZOBEL ist einer populärsten und am stärksten polarisierenden Schriftsteller Österreichs.
Geb. 1967 in Vöcklabruck als Franz Stefan Griebl. HTL-Matura für Maschinenbau in Vöcklabruck. 1986 – 94 Studium der Germanistik und Geschichte in Wien: Abschluss mit einer Diplomarbeit zur visuellen Poesie mit Schwerpunkt Österreich. Bis 1992 intensive Auseinandersetzung mit Malerei und concept art. Seit 1989 als Literat tätig. Fußballnarr. Lebt in Wien.

Bücher (Auswahl):
Die Musenpresse. Klagenfurt: Ritter-Verlag 1994.. Die Krautflut. Erzählung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1995. Schinkensünden. Ein Katalog. Klagenfurt: Ritter 1996. Kafka. Komödie. Klagenfurt: Selene 1997. Der Trottelkongreß. Klagenfurt: Ritter 1998. Böselkraut und Ferdinand. Wien: Zsolnay 1998. Phettberg. Eine Hermeskomödie. Klagenfurt: Selene 1999. Met ana oaners schwoarzn Tintn. Dulli-Dialektgedichte. Weitra: Bibliothek der Provinz 1999. Scala Santa oder Josefine Wurznbachers Höhepunkt. Wien: Zsolnay 2000. Shooting Star. Klagenfurt: Ritter 2001. Lusthaus oder die Schule der Gemeinheit. Wien: Zsolnay 2002. Luna Park. Vergnügungsgedichte. Wien: Zsolnay 2003. Das Fest der Steine oder die Wunderkammer der Exzentrik. Wien: Zsolnay 2005. Schwalbenkönig. Klagenfurt: Ritter 2006. Österreich ist schön. Ein Märchen. Wien: Zsolnay 2009.
Kinderbücher: „Die Nase.“ „Schmetterling. Fetterling.“ „Das große Einschlafbuch.“ „Moni und der Monsteraffe.“ Alle im Picus-Verlag.

Theater (Auswahl):
Das Beuschelgeflecht (1996). Das öffentliche Ärgernis (1996/97). Krautflut, Theateradaption (1997). Der Ficus spricht (1998). Bibapoh (1998). Kafka. Komödie. (1998). Paradies (1998). Nathans Dackel (1998). Olympia (1999). Phettberg. Eine Hermes Tragödie. (1999). Merzedes Stirbt (2000). Volksoper (2000). Mayerling (2001). Narrenturm (2002). Black Jack. forum stadtpark theater 2003. Mozarts Vision. Volkstheater Wien 2003. Schwabradies. Burgtheater. Wien 2003. Hunt oder der totale Februar. Wolfsegg 2005. Wir wollen den Messias jetzt. Akademietheater Wien 2005. Hirschen. Schauspielhaus Graz 2006. Kreisky – Ein Stück zur Volkshilfe (2008). Zipf oder die dunkle Seite des Mondes (2008).
A Hetz oder die letzten Tage der Menschlichkeit (Theater Hausruck 2009).

Preise und Stipendien (Auswahl):
Max von der Grün Förderungspreis für Literatur zur Arbeitswelt 1992. Linzer Stadtschreiber 1992/93. Ingeborg Bachmann Preis 1995. Wolfgang Weihrauch Preis 1997 (vormals Leonce und Lena Förderpreis, Darmstadt). Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 1998. Floriana 1998. Brecht-Medaille 2000.
Elias Canetti Stipendium der Stadt Wien 2001. Arthur Schnitzler Preis 2002.
Nestroy Preis 2005 für „hunt oder der totale Februar“. Buchpreis 2006 für „Das Fest der Steine“.

KAISER FRANZ JOSEPHS FRÜHSTÜCKSWÜRSTEL oder
Die hohe Kunst, Europa zu regieren

Ein altösterreichischer Abend von
Fritz Ritter von Herzmanovsky-Orlando

Rezitator: HERMANN BEIL
Musik: Johann Strauß jun.

Eine Produktion des Berliner Ensembles

Freitag, 31. Juli 2009, 19.30 Uhr
Oedmühle in Kasten 31, 4893 Zell am Moos / Tiefgraben
Eintritt: Erwachsene € 8,–, Jugend € 4,–

HERMANN BEIL:
geb. in Wien, ist seit 1963 am Theater: Dramaturg in Frankfurt/Main, Basel, Stuttgart, von 1979-86 in Bochum, 1986-99 am Burgtheater Wien, bei den Salzburger Festspielen und zur Zeit am Berliner Ensemble. Zusammen mit Claus Peymann erhielt er 1995 den Berliner Theaterpreis und 1996 als erster Dramaturg den Deutschen Kritikerpreis. Als Rezitator und auch als Regisseur gastiert Hermann Beil im In- und Ausland. Sein Buch „Theaternarren leben länger“ erschien in der dritten Auflage im Paul Zsolnay Verlag, Wien: es erzählt von Theater, Theaternarren und Theater-Torten.

FRITZ RITTER VON HERZMANOVSKY-ORLANDO:
geb. 1877 in Wien, gest. 1954 in Meran.
Kind einer k.u.k. österreichischen Beamtenfamilie, väterlicherseits von wienerischer und mährischer, mütterlicherseits von italienischer und byzantinischer Abkunft. Architekt; ein Nierenleiden zwang ihn 1916 seinen Beruf aufzugeben und sich mit seiner Frau in Meran niederzulassen, wo er als Schriftsteller und Zeichner lebte. Die gesundheitliche Malaise war ein Segen für das künstlerische Schaffen.
Werke u.a.: „Der Gaulschreck im Rosennetz“, „Maskenspiel der Genien“, „Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“, „Scoglio Pomo oder Bordfest am Fliegenden Holländer“,…

Für weitere Informationen bitte hier klicken:
Hermann Beil Aussendung Seite 1
Hermann Beil Aussendung Seite 2